Mittwoch, 5. März 2014

Love is a Mixtape




Dieses Buch hat mich völlig ohne Vorwarnung erwischt.
Ich hatte es als Mängelexemplar aufgrund des Covers und einem überflogenen Kladdentext gekauft und dann in einem Stapel Bücher vergessen.
Ich neige dazu Bücher impulsiv zu kaufen, wenn ich eigentlich noch genug auf dem Nachttisch liegen habe und dann Monate später eine kleine Überraschung zu erleben wenn ich sie entdecke.


"Ich war dreiundzwanzig. Renée drehte das Radio auf und fing an mitzugrölen.
Sie saß lieber selbst am Steuer, weil ich, wie sie meinte, wie eine alte irische Dame führe.
Und ich dachte für mich: Bis zu diesem Moment hab ich mein ganzes Leben vergeudet."


Rob Sheffield erzählt in "Love is a Mixtape" von seiner großen Liebe Renée entlang von fünfzehn Mixtapes, jedes Kapitel beginnt mit einer Kasette.
Ich muss zugeben, dass ich nicht jeden Song kannte, immerhin stammt das erste Tape von 1979, aber viele Lieder habe ich nach dem lesen gehört.
Was soll ich sagen, Rob hat Ahnung von Musik, vielleicht ist das auch der Grund weßhalb er jetzt für den Roling Stone schreibt.
Renée ist fabelhaft und Rob macht keinen Hehl daraus wie sehr er sie vergöttert.

 


"Wenn es nach mir gegangen wäre, würde die Geschichte hier enden.
Renée war da immer mutiger. Sie wollte immer wissen was als Nächstes passiert." 


Nach dem ersten Kapitel wird allerdings klar, dass es sich hier um keine weichgespülte Liebeskomödie handelt. Renée stirbt plötzlich, nach nur fünf Jahren Ehe und lässt Rob mit all ihren Kasetten allein. Das Buch ist also ein bittersüßer Abschied von ihr, mit einer gehörigen Portion Popkultur und Musik gemischt.
Es ist witzig und berührend ohne zu sehr in Kitsch-Klischees abzurutschen.
Schließlich gibt es schon eine ganze Menge Bücher die eine Spur zu dramatisch sind, sodass man sie gar nicht mehr ernst nehmen kann.

Also wenn ihr Lust auf einen Trip in eine Zeit vor der MP3 und bisschen Melancholie habt, dann seid ihr hier richtig.



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