Dienstag, 30. September 2014

Bis ans Ende aller Tage


Jodi Picoult ist wohl vielen von euch ein Begriff, auch wenn es euch gar nicht klar ist.
Nachdem ihr Roman "Beim Leben meiner Schwester" fürs Kino verfilmt wurde, ist sie in ihrem Genre nicht mehr wegzudenken.
Ich muss zugeben, das ich "Beim Leben meiner Schwester" nie gelesen habe, und es auch in der Zukunft nicht vorhabe.
Da kommt der kleine Hipster in mir durch, es ist mir zu Mainstream und ich habe Angst das es ein riesiges Kitschfest ist. So leid es mir tut, manchmal verurteile ich ein Buch nach seinem Verfilmungs-Trailer.
Bis jetzt habe ich also so ziemlich alles von Jodi Picoult gelesen, was sie sonst so geschrieben hat und wollte euch einen meiner Lieblinge von ihr vorstellen.



"Ich liebe dich", sagte sie.
Dann fiel ein Schuß


Wie es ihre Art ist, wirft Picoult uns mitten ins Geschehen.
Ein Schuss fällt, zwei befreundete Paare essen gemeinsam, als sie später ins Krankenhaus gerufen werden ist Emily, die Tochter der Golds tot, der Sohn der Hartes, Chris, ist verletzt und steht unter Schock.
Und noch bevor wir, oder die Eltern erfahren was passiert ist, gibt es einen Sprung achtzehn Jahre zurück und wir erfahren zunächst wie sich die beiden Mütter kennen lernen und anfreunden.
Wenn die Geschichte dann in die Gegenwart zurückkehrt, erzählt Chris der Polizei von einem Selbstmordpackt, den die beiden Teenies geschlossen haben.
Doch bevor er dazu kam sich selbst umzubringen wurde er bewusstlos.
Doch seine Geschichte ist bei näherer Untersuchung zweifelhaft und Chris wird des Mordes an seiner Freundin Emily angeklagt.


Nein, es lag daran, daß Menschen, die ihn mit Emily zusammen gesehen 
hatten, annehmen konnten, er wäre fähig gewesen, ihr willentlich etwas anzutun.
"Ich habe sie geliebt", sagte er mit brüchiger Stimme.
"Ich kann das nicht vergessen, und ich verstehe nicht, wie andere das so einfach vergessen können.



Der Roman wirft zu Beginn eine Menge Fragen auf, wobei die wichtigste natürlich ist, wer abgedruckt hat. Es gibt so viele Momente in denen man sich ganz sicher ist zu wissen was passiert ist, bis zur nächsten Seite, wo man sich dann ganz sicher ist das es genau anders ist.
Die Geschichte springt immer wieder zwischen Gegenwart und verschiedenen Momenten in der Vergangenheit hin und her. 
Picoult verteilt Hinweise wie Brotkrumen und erst gegen Ende des Buches ist uns klar was wirklich geschehen ist.
Mich hat dieses Buch sofort mitgerissen, das besondere Verhältnis zwischen den Eltern, deren Kinder wie Geschwister aufwachsen und die dann ein Paar werden.
Und natürlich die zuckersüße Liebesgeschichte, die bei genauerem Hinsehen nicht mehr ganz so schön ist.

Er schloß die Augen und schwor sich, ihr Schutzengel zu sein, solange sie lebte.


Wer also nach einem spannenden Roman sucht, der ein bisschen Krimi und ein bisschen Drama ist, der findet hier genau das richtige. 
Das Buch ist spannend bis zur letzten Seite und lässt es einem immer wieder eiskalt den Rücken runter laufen. Also ein gutes Buch für die ungemütlichen Herbstabende die uns bevorstehen.